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01-2016 Wandheizungen

Energiespartip 12/01 2016

Wandheizungen

 

Wandheizungen geben ihre Wärme mit einem relativ hohen Strahlungsanteil ab. Dadurch entsteht ein angenehmes Raumklima und geringe Staubverwirbelung. Durch subjektiv empfundenes Wärmegefühl bei objektiv etwas niedrigeren Raumtemperaturen sind Energieeinsparungen möglich (im Vergleich geringere Vorlauftemperatur). Bei einer Oberflächentemperatur der Wand von 24 bis 29 °C wird die Strahlungswärme als angenehm empfunden. Generell gilt: Je geringer die Differenz zwischen der durchschnittlichen Raumtemperatur und der Oberflächentemperatur einer Außenwand, desto behaglicher fühlt man sich in diesem Raum. Bei gleicher Oberflächentemperatur wird eine Abstrahlung der Wand als angenehmer empfunden als die einer Fußbodenheizung.

Außenwände müssen eine genügende Wärmedämmung aufweisen. Bei schlecht gedämmten Außenwänden sind die Transmissionswärmeverluste hoch, sodass mit hohen Energiekosten zu rechnen ist. Als Richtschnur gilt ein U-Wert (früher k-Wert) von < 0,35 W/m²K, bei Altbauten gibt man sich schon mit < 0,5 W/m²K zufrieden. Unter bestimmten Voraussetzungen lässt sich z. B. bei Altbauten, Fachwerkhäusern, etc., eine Wärmedämmung nachträglich innen aufbringen, wenn diese wasserdampfundurchlässig gestaltet wird.

Eine Anbringung der Wandheizung an Innenwänden ist energetisch sinnvoller, an Außenwandinnenseiten physiologisch vorteilhafter.

Wandheizungen werden entsprechend der Heizwärmebedarfsberechnung geplant. Allgemein geht man dabei von folgenden Annahmen aus:

Die Vorlauftemperatur liegt bei Wärmepumpen 35 °C, bei sonstigen Heizquellen 40 °C maximal 80 °C (bei heiß eingeputztem Lehmputz auch höher),

  • Raumtemperatur 20 °C für normale Räume und 24 °C für Badezimmer,

  • die Oberflächentemperatur der Wände sollte 40 °C nicht überschreiten,

 

Die Heizleistung liegt bei Mehrschichtverbundrohre von 16 mm Durchmesser im Abstand von 10 cm verlegt und in 30 bis 35 mm Putz eingebettet bei etwa 85 W/m², wenn die Vorlauftemperatur 35 °C beträgt; dabei enthält 1 m² dieses Systems ca. 1 Liter Wasser. Im Allgemeinen muss man immer die Heizgrenzkurve in Betracht ziehen. Bei einer Wandheizung liegt die Heizgrenzkurve bei ca. 160 W/m².

 

Die Wandheizung erfordert eine genaue Planung. Wichtig dabei sind die entsprechenden Stellflächen für Möbel etc., um in den entsprechenden Jahreszeiten den Wärmebedarf des Raumes abdecken zu können. Verstellen von Heizflächen macht das System träger (wie z. B. Teppich auf Fußbodenheizung). Außenwand-Anordnungen sind in dieser Hinsicht weniger empfindlich. Die Lage der Rohre sollte dokumentiert werden (Foto mit Metermaß); denn eine Beschädigung der Rohre durch z. B. einen Bildernagel kann zu Wasserschäden führen. Zur nachträglichen Feststellung gibt es auch temperaturabhängig farbverändernde Folien, Metallsucher, etc. mit denen durch einfaches Auflegen auf die Wand die Rohrlage kontrolliert werden kann.

 

Ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht das Team von der Agenda 21, Energie und Rohstoffe.

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