Pressebericht über Wasserkraft Alling u. Flußkraftwerk Schirndorf
Flusskraftwerk zum Nachahmen
SINZING
„Wir konnten viele positive Eindrücke gewinnen“ resümierten die Organisatoren Marc Auffenberg und Bernd Zieger vom Arbeitskreis Energie der Agenda 21 die Besichtigung des Flusskraftwerke in Schirndorf an der Naab.
Der Arbeitskreis Energie der Agenda 21 behandelt in seinem Themenkatalog die gesamte Palette der alternativen Energiegewinnung. Mit auf der Liste steht natürlich auch die Wasserkraft. Dabei stießen die Agenda Mitarbeiter in der Vergangenheit auch ein derzeit nicht aktives Wasserkraftwerk in Alling. Mit dem Ziel, dieses Kraftwerk eventuell wieder entstehen zu lassen, läuft derzeit eine Anfrage der Agenda beim Wasserwirtschaftsamt. Die Stellungnahme des Amtes steht noch aus.
„Da die Wasserkraftwerke immer wieder in die Kritik geraten, haben wir für interessierte Bürger, von Samos e. V. Regensburg und AK Sinzing eine Besichtigung zu einer kleinen modernen Wasserkraftanlage organisiert“, erzählt Zieger. Dort werde erneuerbare Energiegewinnung in Turbinen und Generator dank der Wasserkraft umgesetzt.
Zwölf wissensdurstige Personen folgten dem Aufruf und trafen nach kurzer Fahrt bei der Familie Georg Schießl und der Wasserkraftanlage St. Georgimühle ein. Familie Schießl ist an der Naab über mehrere Generationen sesshaft und bewirtschaftet unter anderem eine Ausflugsgaststätte, so Zieger. Zunächst erläuterte Junior Schießl an Hand einer Power Point Dokumentation die Geschichte der Familie und des Anwesens. Am linken Naabufer über den Mühlgraben, einem Seitenarm der Naab seien mit unterschlächtigen Wasserrädern ein Sägewerk, und eine Mühle über Jahrzehnte in Betrieb gewesen. Das Sägewerk sei unwirtschaftlich geworden und auch die unter Denkmalschutz stehende Mühle entsprach nicht mehr den Anforderungen. Eine kleine über fünfzig Jahre alte Francis Turbine mit Winkelgetriebe und asynchron Generator erzeugte durch den Antrieb des Wassers Strom. So sei es zum Entschluss gekommen, die vorhandenen Wassernutzungsrechte durch den Bau eines zusätzlichen kleinen Kraftwerkes zu nutzen und über Turbine und Generator, Strom umweltfreundlich zu erzeugen.
Die Baumaßnahme erforderte eine absolute Neuausrichtung aller Gegebenheiten vom Wasserzulauf, Auslauf Saugschlauch, horizontal Rechen, Fisch Auf- und Abstiegshilfen, Pegelregelung und Beton-Sanierungen.
Der Ritt durch die Amtsstuben der Genehmigungsbehörden sei nicht einfach gewesen, sagte der Bauherr. Für die Sinzinger sei auch die Schilderung von der Planung bis zur Durchführung des Kraftwerksneubaus mit den dabei aufgetretenen Problemen für die eigne Arbeit interessant gewesen, so die Organisatoren.
Erst nach jahrelangen Bemühungen sei es gelungen, das Kraftwerksvorhaben zu verwirklichen. Die Anlage läuft mit einer alten und einer neuen Turbine problemlos. Die Amortisationsdauer beträgt nach den Aussagen von Schießl etwa zehn Jahre.
Die Anlage leistet ihren Beitrag zum Umweltschutz ohne CO2 Belastung für die Umwelt.
Besichtigungen der modernisierten Anlage sind möglich.
Anmeldung unter der Rufnummer 09471 5968
Die technischen Daten: Streichwehr 215 m (5m³ Soll-Wassermenge in den Mühlgraben); Gefälle 1,30 m; Horizontal Rechen (Stabweite 22mm); Zwei Notschluss Dammtafel-Schütze; Niedrig Wasser bis 5 Kubikmeter; Normal Wasser 35 Kubikmeter, Hochwasser größer 80 bis 650 Kubikmeter; alle Wasserdaten pro sec.
Alte Francis Turbine Fabrikat Maier, Baujahr 1962, Winkelgetriebe, Asynchron-Generator Fabrikat AEG mit Getriebe gekuppelt, Leitrad mit 20 St. drehbaren Leitschaufeln, Drehzahl 67 U / min, Leistung 70 KW
Neue Kaplan Turbine Fabrikat Jank; Baujahr 2011, mit Schwungscheibe, Asynchron-Generator Fabrikat Lenze; Wassermenge 3,4 Kubikmeter pro Sekunde,
Drehzahl 101 U /min, Leistung 40,2 kW. (ldw)
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