Skip to main content

Wege der Wertstoffe

MZ-Landredaktion
Dieter Waeber

 


„Wege der Wertstoffe“ – Themenabend des AGENDA AK Energie und Rohstoffe.

Karl-Heinz Hartmannsgruber begrüßte in der Gaststätte „Schwarze Laber“ in Sinzing die Gäste die sich trotz schönem Frühlingswetter und Fußballspiel zu dem genannten Thema  Zeit genommen hattten.  Das vielschichtige Thema wurde von Dipl. Verwaltungswirt Andreas Hügel vom Landratsamt, GF Meindl Entsorgungsservice und Maximilian Scheidacker von Zellner Recycling vermittelt.

Im ersten Thementeil berichtete H. Hügel über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen der Abfallwirtschaft und die Entsorgungsinfrastruktur im Landkreis Regensburg. Ziel des Landkreises ist es die Verantwortlichen der Wirtschaft mit einzubinden. In einem geschichtlichen Ausflug erinnerte H. Hügel daran, dass früher die Gemeinden in Eigenverantwortung für die Entsorgung zuständig waren, was damals zu Kleindeponien führte. Seit 1978 ist nun der Landkreis für die Entsorgung zuständig. Über die damals strittige Groß Deponie Thematik führte die Entsorgungsentwicklung hin zum Müllkraftwerk in Schwandorf und zur Wiederverwertung von Wertstoffen. Die EU Recyclingquoten werden in Deutschland übertroffen.  Im Landkreis wird mit dem System der Wertstoffhöfe eine Recyclingquote von 70 % erreicht. Nach wie vor gibt es trotz EU unterschiedliche Durchführungen in den europäischen Ländern. Die Struktur des Landkreises ermöglicht die günstigere Praxis der Wertstoffhöfe, während in der Stadt Regensburg aufgrund der Platzprobleme die Lösung des „gelbe Sacks“ praktiziert wird. Lt. EU-Parlament soll die Recyclingquote erheblich erhöht werden (z.B. bei Verpackungen, Bioabfälle, usw.). Ziel ist es die Wiederverwertung der Kunststoffe im Landkreis von 60 % auf 90 % zu steigern. Große Probleme und Kosten verursacht die Bauschuttentsorgung der Wertstoffhöfe. Der sogenannte Restmüll wandert zur Müllverbrennung nach Schwandorf. Hier wird sowohl der Haus- und Sperrmüll wie auch der Gewerbemüll energetisch verwertet (insgesamt ca. 455.000 t pro Jahr). Beim Entsorgungsprozess wird Strom erzeugt und ins Netz eingeleitet, Dampf an die benachbarte Industrie abgeben und Wärme an die städtische Fernwärmeversorgung Schwandorf geliefert. Mit der Müllgebühr des Landkreises wird der Restmüll, der Sperrmüll, das Altpapier, die Kompostierung, der Betrieb der 39 Wertstoffhöfe und weitere Entsorgungsleistungen finanziert (siehe Leistungspaket Landkreis vom 18.12.2017).  Erfreulich positiv haben sich die Abfallsammelaktion „Rama Dama“ im Landkreis entwickelt.   

Seitens der Fa. Meindl wird der Transportservice sowohl für den Kommunalmüll wie auch für den Gewerbe- und Transportmüll geleistet. Es befinden sich dafür 80 Fahrzeuge im Einsatz. Entgegen der häufigen landläufigen Meinung kommt es bei Glas zu keiner Vermischung der Glassorten.

Die Firma Zellner sieht sich als Weitervermittler von Wertstoffen an größere Recycling Firmen. So wird in der Altpapiersortieranlage das Altpapier aufbereitet, Aktenvernichtung und Datenträgervernichtung durchgeführt, sowie Elektroschrott, Altkleider, Kunststoffe und anderes dem Recyclingprozess zugeführt.

In der Diskussion wurden u.a. angesprochen die zunehmende Plastikproblematik in den Flüssen, den Meeren und in der Umwelt. Die Verwertungsproblematik der Verbundstoffe.

Gerade bei Verbundstoffen müsse man bereits in der Entwicklungsphase eines Produktes überlegen wie es dann später auch wieder zu verwerten sei. Hightechkunststoffe sind oft untrennbar entwickelt und können damit auch nicht mehr recycelt werden. Um das Bewusstsein in der Bevölkerung zu fördern ist die Thematik schon in den Schulen zu vermitteln.


Gr/Werstoffe2018Pressebericht